Schon der selige Rocco Clein wurde nie müde, Lobeshymnen auf die kaputt-psychotische JSBX-Soundalike-Vorgängerband MUCUS 2 zu singen. Und er hatte gar nicht mal Unrecht, das war schon feinster Debilo-Noise-Blues.
REDONDO BEAT, das neue Projekt von MUCUS 2-Drummer Roman Aul rockt ähnlich, aber doch etwas konventioneller, hier sind die Stones ganz wichtige Referenzpunkte. Auf "When The Day ...", dem zweiten Album, hat Roman wieder alles komplett im Alleingang aufgenommen, und dafür swingt es schon ganz passabel.
Kein Wunder, dass sich mit Frank Popp ein neuer Förderer aufgetan hat, der RB direkt als zweite Veröffentlichung seines TV Eye-Labels herausgebracht hat. Wenn die Platte dann mit kompletter Bandbesetzung auf deutschen Bühnen präsentiert wird, sollte man sich frühzeitig um Stehplätze vorne am Bühnenrand bemühen, aber keinesfalls zu weit von der Theke entfernt.
Es wird sich lohnen. (7).Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine / Ausgabe #70 (Februar/März 2007)
Einmannkapellen müssen nicht zwangsläufig peinlich und in provinziellen Festsälen ansässig sein. Mit dem vorliegenden, zweiten REDONDO BEAT Album beweist ROMAN AUL, dass man ein komplettes Album auch im Alleingang einspielen und alles andere als daneben klingen kann. Er spielt Gitarre, Schlagzeug, Bass, Keyboard und das Ergebnis ist feinster 60er Jahre Garage-Punkrock.
Insgesamt elf Tracks erwarten den Hörer auf "When The Day Turns In Tonight". Das ergibt knapp 35 Minuten solides Songwriting, mehr als eingängige Melodien und viel Authentizität. Schwer zu glauben, dass das Album 2006 in Deutschland produziert wurde und nicht etwa irgendwann in den 60er in einem US-Studio mit Strandnähe.
Gleich der erste Track "Hitch Hike" geht direkt ins Ohr und führt unweigerlich dazu, im Sixties Takt mitzuwippen. Neben allerlei gutgelaunten Garagenrock Tracks wie "Money (Right Now)" und "Sharleene" gibt’s vereinzelt auch mal nachdenklichere Töne, dramatisch begleitet von Chor und Orgel, aber nie zu aufdringlich oder gar aufgesetzt.
Wer sich von ROMAN AUL mit auf eine musikalische Zeitreise nehmen lassen will und guten Gitarrensound favorisiert, sollte dieses Album auf keinen Fall verpassen. Und gegen die deprimierenden Klänge des finalen Stücks "Forevermore" gibt’s nur eine Abhilfe:
Gleich noch mal von vorne hören!
Nick/triggerfish.de
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