Das erste und leider einzige Album der Chef-Pannefürsten aus dem Ruhrgebiet. Kurz zur Klärung: Kanake heißt Mensch, der Titel stammt von Bernd Clüver.
Alte und neue Gesichter sind in dieser Band vereint, wobei die Texte meist noch von Makarna Pasta, einer legendären deutsch-türkischen Chaospunkgruppe aus den 80er Jahren, stammen.
Der Sound ist nicht neu, Punkrock mit leichten 60s-Garagenrock/Trasheinflüssen halt, aber was solls, frisch klingt es allemal.
Wer sich über sich über gelegentliche Spielfehler/schiefen Sound aufregt, sollte weiter MTV-Punk hören. Alle Anderen dürfen würdigen, daß die Band, um den original Livesound hinzubekommen, am ersten von zwei Aufnahmetagen extra siebzig Halbliterdosen Billigbier geleert hat.
Textlich geht es dann auch folgerichtig hauptsächlich in die Spaßrichtung.
Allerdings findet man auch ein Freudenlied zum Tod von Ian Stuart. Nach verschiedenen Huldigungen aus der rechten Szene ein längst überfälliges Lied.
Aufgelockert wird der Tonträger noch durch Sprüche aus verschiedenen Spielfilmen.
PS: Wen es interessiert: Eine der beiden Gitarren spielt ein gewisser Fisch und am Schlagzeug sitzt Blüm.
1.Intro
2. Billi, Billi, Billi
3. Scharfmachen für swai
4. Mama hat gesacht...
5. Dat heitere Würfelsaufen
6. Kack
7. Holt uns ab
8. Der Fundamentalist
9. Der Auftritt
10. Cool, tekkno, cool !
11. Am Tag, als Ian Stuart starb
12. Egalverkehr
13. Tausend Nasen
14. Freiluftsaison
15. Der Stinker
16. Star G.A.B.S. (Stars gegen Alkohol beim Saufen)
17. Prayer
Review: DIE BARKE MIT DER GLÄSERNEN FRACHT CD/LP
Artist: DIE RUHRPOTTKANAKEN
Ox-Fanzine / Ausgabe #21
Wer sich fragt, wie eine offensichtlich doch eher prollige Band wie die Mülheimer RUHRPOTTKANAKEN zu so einem lyrischen Albumtitel, sollte vor weiterem Spekulieren einen Blick auf das Cover werfen. Nein, weiter wird hier nichts verraten. Das Teil hier ist nun also das erste Album der Band um Namensrechfertiger Cem Irgendsoeintürkischernachname, der außer über Bier und Saufen auch in mehreren Texten über Ausländerfeindlichkeit singt. Soundmäßig hat sich bei den Kanaken im Vergleich zu den Singles nicht viel getan: Nach wie vor wird mit einer herrlich bratzigen Schrummelgitarre absolut undeutschpunkig abgerockt und somit ein Ergebnis erzielt, das eher Richtung Streetpunk à la NEW BOMB TURKS geht. Wem übrigens diverse Spielfehler und ähnliche Patzer auffallen, der sei darauf hingewiesen, daß Teenage Rebel-Boss Rüdiger T. zu seiner großen Freude feststellen mußte, daß die Kanaken am ersten von zwei Studiotagen siebzig (70!) Halbliterdosen Billigbier vernichtet hatten. Macht bei fünf Mann sieben Liter Stoff pro Nase, und da würde ich nicht mal mehr kotzen können. Mein Hit auf dieser CD ist übrigens Am Tag, als Ian Stuart starb, natürlich nach der Melodie von Am Tag, als Johnny Kramer starb (von Juliane Werding) gespielt. Ein Meisterwerk!!! (Joachim Hiller)
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