Kennt noch jemand die X-OFFENDERS? Das war mal so ein Punk-Ding aus San Diego. War schon gut. Aber wie sangen die AERONAUTEN bereits so treffend? "Mit dem Alter fängt man an, sich für Country-Musik zu interessieren." Ja, und so ging es wohl auch Mark Stuart, dem damaligen Kopf der Band.
Und ruckzuck wurde die E- gegen eine Slide-Gitarre ausgetauscht, beim Tempo einen Gang runtergeschaltet und sich an die Klänge der eigenen Jugend erinnert, als die Eltern noch mit Willie Nelson und Hank Williams glücklich waren.
Warum sollte man also nicht selber auch bei diesem Sound glücklich werden. Und schon war eine nigelnagelneue Country- und Western-Band geboren, die mit reaktionären Redneck-Attitüden mal so gar nichts am Hut hatte.
Dafür steckte dann ja mal doch noch zu viel Punk in einem drin. Und dann gab es ja noch die Geschichte mit dem Namen. Die alleine ist schon einen kleinen Roman wert. Zusammengefasst heißt das, der echte Johnny Cash - Elvis hab' ihn selig - gab den vier Cowboy-Punks das Okay, seinen Namen in dem ihrigen tragen zu dürfen.
Welch ein Ritterschlag, dem die BASTARD SONS OF JOHNNY CASH allerdings voll und ganz gerecht werden. Drüben in den Staaten, dem Home of Country Music, haben sie bereits drei tolle Longplayer veröffentlicht, ehe sich nun mit Radio Blast auch hier in Deutschland ein Label finden konnte, was die BSOJC einem breiteren Publikum zugänglich machen möchte.
Und so finden sich auf "Road To Texacali" gleich 22 Stücke, ein Querschnitt durchs bisherige Schaffenswerk der Band. Magst du Johnny Cash? Die akustischen SUPERSUCKERS? Merle Haggard? Roky Erickson? Hank Ray? Dann wirst du dich und deinen ausgereiften Musikgeschmack hier wieder und bestätigt finden.
Steig in dein Auto, kurbel alle Fenster herunter, lege diese CD ein und fahr los. Anhalten wirst du erst, wenn der Tank leer ist ... (78:16) (9)Abel Gebhardt
© by Ox-Fanzine / Ausgabe #73 (August/September 2007)
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