Die Cover leicht beschädigt (unten leicht abgegriffen, das ist aber bei einem Großteil der Auflage so.
Sonderpreis!!!!!!!
Auf diesem Release müsste eigentlich ein Sticker mit dem Hinweis "Deutschlands ungewöhnlichste Punkrockstimme" kleben, denn Sänger Marc gehört zu denjenigen Kandidaten, bei denen einem im ersten Moment die Spucke wegbleibt. Irgendwo zwischen weiblicher und männlicher Stimmlage erinnert sein Gesang fast schon an diese unsäglichen Handy-Klingelton-Sommerhits und es würde mich nicht wundern, wenn er in Wirklichkeit hinter diesem bescheuerten Hasen-Nummer-1-Hit gesteckt hat.
Doch zum Glück sind das hier 2nd DISTRICT aus dem Pott und die spielen richtig schön dreckigen 77er-Punkrock, mit jeder Menge Melodie und einem extrem hohen Arschwackelfaktor. Zugegeben - anfangs wollte ich dieses Album direkt der städtischen Müllentsorgungsfirma als Geschenk da lassen, doch nach einigen Durchläufen hatte ich mich mit der Stimme angefreundet und muss mittlerweile sogar sagen, dass sie mir ausgesprochen gut gefällt.
Nachdem das HIVES-mäßige Intro verklungen ist, geht der muntere Reigen mit "I Love My Life" auch schon los. Mit viel Drive und einer gehörigen Schlagseite in Richtung Rock'n'Roll gehört dieser Song auch gleich zu den Sahnestücken auf "Poverty Makes Angry". Der Titelsong, der gleich im Anschluss folgt, nimmt genau wie der darauffolgende Song "The Only One" ein bisschen das Tempo raus. Doch während "Poverty Makes Angry" durch viel Melodie und einen tiefgründigen Text überzeugen kann, vermag "The Only One" das nicht so ganz. Gleich danach wird aber schon wieder die Rock'n'Roll-Keule ausgepackt und "Dead End Street" gehört sicherlich wieder zu den Highlights auf diesem Album. Auch im weiteren Verlauf leisten sich 2nd DISTRICT eigentlich keine Fehler - wenn man hier überhaupt von Fehlern sprechen kann.
"Poverty Makes Angry" ist rundum gewöhnungsbedürftig - doch hat man sich erstmal einige Runden mit den Ruhrpottlern gegönnt, freut man sich immer wieder auf ein kleines Rendezvous mit dieser Scheibe. Sehr kurzweiliges Album!
Eingetragen von Timo am 28.01.2009 (www.in-your-face.de)
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