Elektronische Musik, die Original-LP erschien 1973 mit Aufnahmen von 1971-73, eingespielt auf meist noch selbstgebauten, riesigen Synthesizern... Wer frühe Kraftwerk, Konrad Schnitzler usw mag...
Als 13-jähriger begann er 1965 mit den ersten, noch simplen Vorstufen zu dem, was im Laufe der nächsten Jahre zu einem einzigartigen Synthesizer werden sollte, der schließlich mit Minimalen finanziellen Mitteln 1970 fertiggestellt wurde. Dieser erste selbstentwickelte und gebaute Synthesizer ist es, der auf "Synthetik 1" zu hören ist. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Geräten jener Zeit hat der auf Platte eingesetzte Synthesizer keinen Speicher; er musste daher nicht vorprogrammiert werden, sondern die Klänge konnten über einen der vielen Drehknöpfe eingestellt und spontan erzeugt werden. Die Aufnahmen zu "Synthetik 1" sind 1973 auf einer von den Brüdern SEESSELBERG selbstveröffentlichten und auf 1000 Exemplare limitierten LP erschienen.
Entstanden sind die Stücke zwischen 1971 bis 1973, wobei mit dem Stück "Phoenix" auch die elektronische Vertonung des gleichnamigen Films vertreten ist, dessen Besonderheit darin besteht, daß die "Bilder" direkt auf das Filmmaterial geritzt oder gemalt wurden. Wie die meisten Elektroniker dieser Zeit, die nicht aus dem Umfeld der jeweiligen gutausgerüsteten elektronischen Studios, wie z.B. dem des WDR kamen, fanden die Konzerte bzw. Performances vor allem in Kunstakademien, Galerien oder in Kunsthallen statt. So bestand auch das Publikum vor allem aus Akademiestudenten, aufgeschlossenen Professoren, Galeristen und einigen wenigen neugierigen Freaks von außerhalb. Nicht nur SEESSELBERG, auch Conrad Schnitzler, Kluster/Cluster, ja selbst die frühen Kraftwerk spielten hauptsächlich vor einem solchen Publikum. Auch die Käufer der selbstverlegten LP kamen vorwiegend aus diesem Umfeld, denn die LP wurde meist nach solchen Konzerten verkauft - kein Wunder also, dass die LP von SEESSELBERG ein Geheimtip blieb.
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